Bitte lesen.
Das Bienensterben ist durch die Presse in aller Munde und der ein oder andere interessiert sich jetzt mehr für dieses Thema. Beim genaueren Hinschauen ist es aber nicht nur das Bienensterben, das uns Sorgen machen sollte – sondern auch das „Imkersterben“! Die Hobby-Imkerei ist hauptsächlich in den Städten auf dem Vormarsch, aber auf dem Land fehlen immer mehr die Bienen zur Bestäubung. Und gerade dort werden unsere regionalen Obst- und Gemüsesorten angebaut, die wir gerne in unserem Einkaufskorb haben möchten. Der Geschmack, die Qualität und die Inhaltsstoffe eines Erzeugerhonigs lassen sich in keinster Weise mit den industriell verarbeiteten Honigen aus dem Discounter vergleichen. Das wird jeder bestätigen können, der Erzeugerhonig probiert hat und deshalb direkt beim Imker kauft.Und deswegen bist DU gefragt: Willst du dich an der Erhaltung unserer Sortenvielfalt beteiligen?
- durch die Bienenhaltung trägt man etwas zum Naturschutz und zur Nachhaltigkeit bei.
- man lernt neue Menschen kennen und Bekannte neu kennen.
JA ?! – Dann werde Imker!!
Wer einmal damit angefangen hat, den wird der Superorganismus Bien nicht mehr loslassen!
Bereits im ersten Jahr kann man so gefesselt sein, dass man keinen dieser Augenblicke mehr missen möchte: wenn …
- sich der Nachbar über seine reiche Ernte bedankt (Bestäubung).
- der Alltag von einem abfällt während man die beruhigende Wirkung der Bienen spürt (Stressabbau).
- man das fleißige Treiben am Flugloch beobachtet und sich darüber freut, wieviel bunte Pollenhöschen eingetragen werden. Denn das bedeutet, das Volk versorgt seine Brut und entwickelt sich (Völkervermehrung / Honigertrag).
- Freunde und Kunden den tollen Geschmack des Honigs loben und man auch selbst feststellt, dass der eigene Honig der Beste ist (Erzeugerqualität).
Allerdings: Imkern geht nicht von heute auf morgen.
Im Vorfeld muss man sich schon einige Gedanken darüber machen, auf was man sich da einlässt. Dazu kann man sich z. B. bei einem Imkertreffen unseres Vereins informieren oder mit einem Imker aus der Nachbarschaft ersten Kontakt aufnehmen. Das verschafft einem einen guten Einblick in Imkerei und erleichtert die Entscheidung fürs Anfangen. Denn Bienen sind Lebewesen und können nicht ins Tierheim abgeschoben werden und müssen verantwortungsvoll gehalten werden. Imkern ist ein saisonal zeitintensives Hobby – jedoch mit dem Vorteil, dass keine tägliche Versorgung erforderlich ist. Selbst wenn für Jung-Imker die Arbeit an den Bienen seine Zeit braucht und den einen oder anderen Aufwand mit sich bringt: die Imkerei ist ein Hobby, das begeistert! Auch für diejenigen, die keinen eigenen Garten haben, können wir einen Platz zum Aufstellen der Bienen vermitteln. Woran noch alles gedacht werden muss, erfährt man in einem Anfängerkurs oder vom eigenen Bienenpaten.
Unsere Vereinsmitglieder beraten und helfen gerne bei allen Fragen.
Komm doch einfach zu einem unserer Monatstreffen, damit WIR uns kennenlernen.
Wir freuen uns auf DICH!
Ergänzende Informationen:
- Es gibt verschiedene Arten der Bienenbeute (Behausung). Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Bei der Wahl des Systems sollte man hauptsächlich seine eigenen Bedürfnisse einfließen lassen und sich mit anderen Imkern über deren System austauschen.
- In Deutschland werden überwiegend zwei Bienenrassen gehalten, die Carnica- und die Buckfastbiene. Ihnen werden unterschiedliche Eigenschaften zugesprochen, die bei der Wahl der Rasse und Beute berücksichtigt werden können. Die beiden Rassen haben sich vielerorts durch die natürliche Besamung vermischt, das bedeutet, dass es reinrassige Königinnen nur bei Zuchtstellen gibt.
- Bienenhaltung muss beim zuständigen Veterinäramt angemeldet werden. Man erhält dann eine Registriernummer mit dieser man auch bezuschusste Behandlungsmittel erwerben kann.
- Imker benötigen eine Rechtsschutz- und Sachversicherung für die Bienenhaltung. Diese erhält man einfach durch die Anmeldung bei einem Imkerverein über den Landesverband Badischer Imker und Deutschen Imkerbund.
Immer noch interessiert?
Dann noch ein paar Wahrheiten…
- Man arbeitet mit lebenden Tieren, die wirklich einen sorgsamen Umgang erfordern.
- Das Imkern erfordert die Bereitschaft, sich sehr viel Wissen anzueignen – meistens durch Lesen. Sei es zur Bienengesundheit, Krankheiten oder Arbeitsweisen.
- Will man auch Vermarkten oder Bienenprodukte herstellen, müssen verschiedene Lehrgänge besucht werden, um die Kenntnisse zu erlangen und zu wissen, was alles zu beachten ist.
- Im Frühjahr zur Schwarmzeit müssen alle 7 – 9 Tage Kontrollen an den Bienenvölkern durchgeführt werden und man sollte dies bei der Urlaubsplanung berücksichtigen.
- Das ruhige Arbeiten an den Bienen benötigt Zeit. Vor allem bei Jungimkern gehen viele Tätigkeiten noch nicht so schnell von der Hand und erfordern deshalb ausreichend Zeit. Hektik und Unruhe quittieren die Bienen schnell mit ebensolcher Unruhe und werden evtl. angriffslustig.
- Das Hobby kostet Geld. Für die notwendigste Grundausstattung sind mehrere hundert Euro notwendig (Schutzkleidung, Smoker, Werkzeug, Beute, Bienen). Und wirklich preiswert ist das weitere Zubehör auch nicht. Hierbei können sich aber z. B. mehrere Imker zusammentun.
- Platzbedarf: Die Bienen selbst brauchen nicht viel Platz. Die Größe der Beute und davor einen Meter für An- und Abflug sind prinzipiell ausreichend. Für die Anschaffung von Zubehör muss man seinen Platzbedarf individuell anpassen.